Stop! Es war der 12. August – in 2 Tagen wurde ich 30. – Alder – was is denn nu los. Im Vorfeld war mit den Jungs vom Mining schon abgeklärt, dass ich über meinen Geburtstag frei nehme! Kein Gold der Welt ist mir so wichtig wie die Freiheit in dieser Zeit! Gesagt getan – Nach der Arbeit nimmt Jordi, ein relativ junger Heli-Pilot mich mit ins Tal und bringt mich nach dem Abstellen des Helis ins Hotel.
Ein Pilotenschein ist übrigens nicht so schwer zu bekommen erfahre ich von Jordi, er sagt, man brauch 100 Stunden Flugpraxis – „just enough to not kill yourself“.
Man muss jede Stunde auch mit 300$ ansetzen und kommt somit bei 30.000$ raus. Jordi erzählt die Schwierigkeit bestehe eher darin, die Besitzer des Helis zu überzeugen, dass man der Richtige ist.
Ich schlief im Hotel, fuhr am nächsten Tag zum Flughafen und musste über Vancouver nach Whitehorse fliegen, da es keine Direktverbindungen gibt. Doch durch einen großen Glücksfall läuft mir bereits am Flughafen in Vancouver meine Herzdame Andrea in die Arme. Dreieinhalb Monate nach Island endlich wieder zusammen. Der gemeinsame Flug nach Whitehorse auf dem man durch geschickten Platztausch doch nebeneinander saß wurde also recht kurzweilig.
In Whitehorse empfingen mich meine ehemaligen Kollegen Caro und Rene sowie die ganzen Leute die ich hier um Nicolais Haus herum kennenlernte. Es gab ein riesiges gemeinsames Barbeque und im Handumdrehen war es auch schon 00:00 Uhr – Mich erreichte eine Videobotschaft aus der Heimat mit fast all meinen Lieben aus der Heimat. Wir saßen noch lange vor bestem Panorama und hatten einen entspannten Abend.
Am nächsten Tag machte ich bei Scott von Kanoe People und den anderen ehemaligen Arbeitskollegen ein Kanu und das Zubehör für einen Kanutrip auf dem Big Salmon River klar. Hier bekomme ich direkt Mitarbeiterprozente – Ein Ding was bei meinem vorherigen, deutschen, Arbeitgeber ein Unding gewesen wäre. Anyways – 9 Tage Fluss – vom Quiet Lake bis nach Carmacks – Zirka 380 km.
Im Verhältnis zum Yukon ist der Fluss Erstens natürlich kleiner, aber zweitens vor allem herausfordernder. Die Biegungen sind viel enger, der Fuss ist vollkommen natürlich und somit ragen viele Bäume vom Ufer ins Wasser – Das Gefährlichste hier sind aber die Stämme die unter der Wasseroberfläche sind, so genannte „Log Piles“. Ich war aber schnell wieder im Kanusport drin und konnte meine kleine Indianerin sicher über den Fluss und die drei Seen zu Beginn der Tour fahren.
Es gab drei Portagen, an denen wir um tragen mussten. Direkt nach dem Big Salmon Lake, nach einem kurzen Stück welches zum Fahren zu gefährlich war und wir unseren Kram für 300m tragen mussten (inkl. Kanu) kamen wir endlich auf entspanntere Flusskilometer.
Der Fluss ist Anfangs recht schmal, man sieht riesige Grizzly-Fußabdrücke sowie Kiloweise toten, tief roten Lachs am Ufer. Nachdem das Flussbett breiter wurde, wurde die Gesamtstimmung entspannter.
Wir genossen den Big Salmon und hatten, bis auf einen kompletten Regentag – genau in der Mitte, recht gutes Wetter.
Als wir auf den Yukon fuhren, trafen wir Rene mit einer Touristengruppe im Twin Creeks Camp.
Wir schliefen aber nur eine Nacht am Yukon, da er gerade mit Touristen gespickt ist. Wir treffen am Mandana Creek auf Wolfgang und seine Alaska-Husky-Dame Tokki. Wolfgang ist 1989 das erste Mal im Yukon gewesen – Andreas Geburtsjahr – Wir sind gefesselt von seinen Geschichten wie er die Panamericana mit dem Fahrrad gefahren ist – in den 70er Jahren.
Karl, holte uns in Carmacks ab, dann gab es erneut ein Geburtstagsbarbeque – diesmal für Robert – und am nächsten Tag entschlossen wir uns Richtung Kluane National Park zu fahren, dem ältesten Nationalpark Amerikas.
Kluane
Gott sei Dank hat Nicolai uns seinen Nissan Truck (Zweitwagen) geliehen. Bereits wenn man auf den Park zufährt wird klar warum diese Region geschützt ist. Wir entscheiden uns für eine Nacht Wildcampen am Kluane Lake bevor wir den Sheep Creek Trail wanderten und schließlich auf den Gipfel von Sheep Mountain stiegen.
Leider rennt uns so langsam aber sicher die Zeit davon – Nach der Wanderung haben wir Bock so viele Trails zu laufen – aber einfach keine Zeit mehr – wir entschließen uns dann einfach diesen Highway weiter zu fahren, bis wir nach Haines, Alaska kommen.
Also Auto und Kanister getankt und auf geht’s!
Haines, Alaska
Wir kamen spät abends in Haines an und schliefen mit Blick auf den Hafen.
schöner Abstecher nach Alaska – aber nun hurtig zurück nach Whitehorse – immerhin gehts für mich morgen nach Terrace und Andrea fliegt nach Deutschland!
Zum Ende des kleinen Kurzurlaubes flog ich mit Andrea nach Vancouver, da wo wir uns getroffen hatten, verabschieden wir uns auch wieder! Es ist immer hart jemand so wichtigen wieder gehen zu lassen aber vielleicht wird es ja tatsächlich Weihnachten werden wenn wir uns wiedersehen.