Oaxaca

Oaxaca die Erste

Auf meinem einmonatigem Zwischenstopp in Mexico ging es dann für mich ein bisschen Richtung Süden, genauer nach Oaxaca, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates.

Erste Sehenswürdigkeit in Oaxaca: Die Kathedrale Santo Domingo.
Von aussen mal wieder ein Kolonialbau…
… aber von innen wahnsinnig beeindruckend!

Im Hostel lernte ich Gulliem, einen Katalanen aus Barcelona und Marie aus Montpellier kennen. Beide arbeiteten in San Cristobal del la Casas und sind gerade auf einer Tour durch Oaxaca.

San Jose del Pacifico

Sie berichteten mir, dass sie nach San Jose del Pacifico fahren werden, einem kleinen Bergdorf zirka 160km entfernt. Kurzerhand schob ich also vier meiner im voraus gebuchten Tage nach hinten und stieg in den Bus nach San Jose. Eine gute Entscheidung!

Auch hier ist das Hostel schön – es liegt am Berg und bietet einen top Ausblick =)
Franco und ich vor der besten Taqueria in San Jose.
Der Kollege hier kann sogar „Taco“ sagen^^

Mit dabei war auch Franco. Ein halb Italiener, halb Brasilianer der aber in London lebt. Zusammen machten wir die Erfahrung eines Temezcals. Einem aztekischen Dampfbad welches für die Heilung von Kranken vorgesehen war. Das war ziemlich abgefahren, mit zehn anderen Leuten fand ich mich dann in einer kreisrunden, stockfinsteren Lehmhütte wieder. Zuvor mussten wir alle die Geister um die Erlaubnis zum Eintritt bitten. In der Mitte war eine Kuhle ausgegraben, in die während der ganzen Sache glühende Steine geschaufelt werden. Alle 20 Minuten kamen dann genau 7 glühende Steine, die einzeln vom Schamanen begrüßt wurden. 4 Runden a zirka 25 Minuten. Die ganze Sache hatte viel mit Meditation zu tun, denn du verlässt spätestens nach einer halben Stunde in der Position deine Komfortzone.

Die Aufgüsse wurden mit verschiedenen Kräutern gemacht und es wurde laute Musik getrommelt. Ziemlich abstruse Situation, denn die Hütte haben wir über 2 1/2 Stunden nicht verlassen. Als es dann soweit war, ging ich hinaus und staunte über den Sternenklaren Himmel. Zufälligerweise war es der Tag an dem der Mond besonders hell und groß war. Toller Abend.

Die Temezcal-Truppe =) Links Marie (Frankreich), Scott aus Kanada, Franco (IT/BR), Rita (Katalonien) und Sarah auch aus Kanada.
San Jose hat wunderschöne Sonnenuntergänge. Aber da es auf 2.500 m liegt wird es Nachts bitterkalt!

Mazunte

Nach 3 Tagen in San Jose fuhr ich dann mit Franco weiter nach Pochutla und dann nach Mazunte, einem kleinen Ort am Pazifik. Die Temperaturen hier taten gut! Meine vorherigen Stops waren alle auf einer Höhe von mindestens 1.500 Metern. So taten die 31 Grad tagsüber und knapp 20 nachts ziemlich gut.

Endlich stehe ich wieder vorm Pazifik.
Mazunte ist ein kleines Hippie-Örtchen, auch wenn mich die Reisenden, die auf ihren Reisen zu übelsten Hippies mutieren mittlerweile ziemlich nerven, so ist wenigstens die Stimmung entspannt.
Eine halbe Stunde zu Fuß liegt der „Punto Cometa“ ein riesiger Felsvorsprung, der einen tollen Sonnenuntergang offenbart.
A huevo!
Die Oberfläche der Steine sieht aus wie schweizer Käse…
… und tschüss – bis morgen!
Endlich konnte ich mein Geburtstagsgeschenk wieder benutzen – unter Bananenbäumen 🙂

Der Strand war toll! Die Sonnenuntergänge – Top! Nach einer Weile  hier, fuhr ich zurück nach Oaxaca.

Oaxaca die Zweite

Im Hostel traf ich nen Ami und seine chinesische Freundin – beides Kletterer.
Also ab zur Boulderhalle von Oaxaca.
Ich mochte die kleine Halle irgendwie sehr. Es ist nur das drin was man wirklich braucht um seine Muskeln ein bisschen zu quälen =)

In den nächsten Tagen besuchte ich meinen ersten mexikanischen Weihnachtsmarkt. Was ich mal anmerken muss: Mexico ist wohl das katholischste Land was ich je besucht habe – selbst im Vergleich zu Spanien und dem Jakobsweg.

Es ist somit sehr interessant wie man hier Weihnachten feiert. Wirkliche Weihnachtsbäume im westeuropäischen Sinne gibt es nicht.
Dafür aber Pinatas!
… in allen Formen und Farben! Sie werden mit Süßigkeiten gefüllt und die Kinder hauen dann solange auf das Pappmaschee, bis alle Süßigkeiten rausfallen. Die Pinatas verkörpern übrigens die schlechten Dämonen des vergangenen Jahres.

Die Erklärung zu den Pinatas: Pinatas ! Interessant, dass es diese in Spanien an Ostern gibt!

In den Straßen von Oaxaca findet man auch allerhand Kurioses!
Es fahren viele VWs hier rum. Die neueren haben oftmals nen Bonn Aufkleber. Keine Ahnung warum?! Ich habe in Bonn studiert und habe nie irgendeinen Zusammenhang mit VW dort gefunden…
Quasi Gratis gab es dann noch eine Lektion in Sachen elektronische Fensterheber reparieren. Als der Kollege hörte das ich ein Deutscher bin, wollte er mich nicht mehr gehen lassen.

Dann war es mal wieder Zeit für ein bisschen Kultur – genauer gesagt für den Monte Alban. Eine Tempelanlage der Mixteken.

Monte Alban

Natürlich ist auch hier wieder alles nach den Sternen ausgerichtet.
Im Winter scheint es hier kaum Regen zu geben. In meinen 4 Wochen im Bundesstaat Oaxaca habe ich nicht einen Tag regen gehabt. Ab und an denke ich an heimische Weihnachtsmärkte mit minusgraden!
Auch um Monte Alban gibt es viele Sagen. Auch hier gab es wieder ein Kastensystem mit Geistlichen, Arbeitern und Adeligen.
Im Vergleich zu Teotihuacan fällt der Tempelkomplex klein aus, allerdings hat man einen Berggipfel komplett abgeflacht – das muss gerade in der Zeit harte Arbeit gewesen sein.

Der Ausblick von hier oben ist sagenhaft. Mir gefällt das es kaum Hochäuser gibt – aber in einer Erdbebenregion wahrscheinlich auch besser so.

Am Ende gab es mal wieder ein kleines Museum und tatsächlich sehen die Figuren und Artefakte anders aus als bei den Azteken.

Die letzten Tage in Oaxaca nahm ich dann ganz entspannt. Die Tourisaison geht los, dass merkt man an den steigenden „Gringo“-Zahlen (Gringo = Ami – aber vorsichtshalber sehen die Mexicaner jeden mit weißer Haut erstmal als Ami an). Ich sparte mir also die Touren in den überfüllten Bussen und genoss die Vorzüge von Corona und Mezcal auf der Dachterasse des Hostels bevor ich am 18 zum Flughafen von Mexico-City zurückfahre. Am 19. um 6:20 fliege ich zum Weihnachtsfest nach Atlanta, Georgia um endlich mal meine Patentante zu besuchen.

In diesem Sinne wünsche ich schonmal: Feliz Navidad! Habt schöne Weihnachten! Genießt die Kälte und den Glühwein. Ich denke ich melde mich im Januar dann nochmal aus Mexico oder Guatemala.

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